Als Schattenberichterstatter im Europäischen Parlament, für die geplante Waldüberwachung, ist Stefan Köhler der direkte Austausch mit der Praxis besonders wichtig. Herr Köhler lud zum Austausch über die von der Europäische Kommission geplanten Datenerhebung und Überwachung der Wälder in Europa ein. Diese soll dann zentral in Brüssel organisiert werden. Die EU argumentiert damit, dass eine bessere grenzüberschreitende Koordination notwendig sei, um den wachsenden Herausforderungen durch den Klimawandel, Extremwetter, Schädlingsbefall und dem Schutz der Biodiversität effektiv begegnen zu können. Diesen Plänen stehen die Teilnehmer skeptisch gegenüber, da Bayern bereits ein funktionierendes und bewährtes System für die Waldinventur hat. Dieses System arbeitet gut und sollte weiterhin genutzt und gestärkt werden.
Ein weiteres Thema war die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Die EU hat mit der Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR), die in der Umsetzung auf den 30.12.2025 verschoben wurde, eine bürokratische Überwachung unserer Wälder eingeführt. Bei dieser müsste der Waldbesitzer jeden Holzverkauf mit Geolokalisierung melden. Ursprünglich sollte die Verordnung die globale Waldzerstörung bekämpfen, doch sie schränkt vor allem unsere nachhaltige Forstwirtschaft unnötig ein und behindert den Waldumbau sowie den Erhalt klimastabiler Wälder. Da Entwaldung in Bayern, Deutschland und vielen EU-Staaten kaum ein Problem ist, sind die EUDR-Regelungen hier unpassend. Die EU sollte die Verordnung anpassen und Rohstoffproduzenten in Ländern ausnehmen, in denen nachweislich keine Entwaldung stattfindet. Deshalb ist die Anforderung an die Politik, die Waldbesitzer bei nachhaltiger Bewirtschaftung zu unterstützen und den Bürokratieaufwand reduzieren.
Der Austausch hat erneut gezeigt, wie stark das regionale Know-how und die bayerischen Strukturen zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung, zur Klimaanpassung und zum Schutz der Biodiversität beitragen. Die Europäische Union sollte das Bestehende wenn, dann nur gezielt unterstützen, ohne bestehende Strukturen zu behindern. Herr Köhler bedankte sich bei allen Anwesenden für den offenen Austausch und das Engagement für unsere Wälder und gegen noch mehr Bürokratie.
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