Starker Käfer-Schwärmflug in der letzten Woche zu verzeichnen – Hohes Befallsrisiko!
Mit den warmen Temperaturen der letzten Woche setzte wie erwartet nun auch im nördlichen Oberfranken, nordwestlichen Unterfranken, sowie in den südlichen Teilen Oberbayerns ein massiver Schwärmflug des Buchdruckers ein. In den Brennpunkten Bayerns, dem westlichen Mittelfranken und südöstlichen Niederbayern werden unvermindert hohe Anflugzahlen an den Überwachungsfallen registriert.
Bei extrem hohen Anflugzahlen (> 5000 Käfer /Falle/Woche) oder mehrmals hintereinander über 3000 Käfer/Falle/Woche besteht eine erhebliche Gefahr für Stehendbefall. Diese Zahlen wurden neben den Brennpunkten im ALF Ansbach, Uffenheim und Pfarrkirchen auch in der Region Regensburg (West), Landau (Nord), Kitzingen (Ost), Heigenbrücken und im südlichen Bereich des ALF Kulmbach registriert.
Das Wetter bleibt laut Wetterbericht in dieser Woche bayernweit warm und trocken. Somit rechnen wir mit dem Käferflug bis in die Hochlagen des Bayerischen Waldes und der Alpen.
Diese warme und niederschlagsfreie Wetterlage muss intensiv für die Bohrmehlsuche in kritischen Bereichen genutzt werden. Hierzu zählen:
- vorjährige Befallsflächen
Die Bohrmehlsuche wird aber durch den vielerorts vorherrschenden böigen Ostwind erschwert, der das Bohrmehl leicht verweht. Wichtig ist es daher, nicht nur am Stamm zwischen den Rindenschuppen das Bohrmehl zu suchen, sondern auch rund um den Stamm auf Brombeerblättern oder Spinnennetzen.
In vielen Bereichen Bayerns hat eine massive Fichtenblüte eingesetzt. Der Blütenstaub setzt sich ebenfalls zwischen den Rindenschuppen und auf dem Bodenbewuchs fest und beeinträchtigt so die Bohrmehlsuche.
Der massiv einsetzende Schwärmflug mit z.T. sehr hohen Anflugzahlen innerhalb weniger Tage lässt darauf schließen, dass, wie in den Vorjahren, auch für 2006 mit einem sehr hohen Befallsdruck durch den Buchdrucker zu rechnen ist. Daher ist es sehr wichtig, dass alle Waldbesitzer in Ihrem Engagement zur Bekämpfung nicht nachlassen und das Befallsgeschehen intensiv überwachen.
Der Kupferstecher zeigte bisher nur eine geringe Schwärmaktivität. Allein aus dem Raum Regensburg, Abensberg und dem Süden vom ALF Kulmbach wurden leicht erhöhte Anflugzahlen gemeldet. Dies entspricht den Beobachtungen aus 2004 und 2005. In beiden Jahren kam es erst Ende Mai /Anfang Juni zum Schwärmflug. Das liegt daran, dass der Kupferstecher hauptsächlich im Larven- und Puppenstadium überwintert und sich im Frühjahr erst fertig entwickelt. Eine Einschätzung zur Gefährdung lässt sich deshalb noch nicht ableiten.
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